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Vorgeschichte

In der tausendjährigen Stadt Bamberg ist die Gartenstadt einer der jüngsten Stadtteile. 1936 wagten es die ersten Siedler in das sumpfige, gerodete Gebiet des Hauptsmoorwaldes "vorzustoßen". Es waren Idealisten, die zumeist mit eigener Hand ihre spitzgiebeligen Häuser in die kleinen Hausgärten bauten. Das Gebiet reichte von der Weißenburgstraße bis zur Reußstraße. Dort war bis nach dem Krieg vor dem Hochwald (Hauptsmoorwald) eine freie Fläche mit Sumpflöchern und niedrigem Gestrüpp.

Kirchlich gehörte dieses Gebiet zur Pfarrei St. Heinrich und wurde von Franziskanern betreut. Bald kam auch der Wunsch nach einer eigenen Kirche auf. Aber im Dritten Reich war für den Bau einer Kirche ,,kein Platz". Nur eine Schule und ein "Gemeinschaftshaus" sollten entstehen. Die Schule, die heutige Kunigundenschule, wurde gebaut und zu Beginn des Zweiten Weltkrieges bezogen.

Nach Kriegsende wurde wieder der Ruf nach einer Kirche laut. Das Pfarramt St. Heinrich bemühte sich, in der "Spinnseyersiedlung", wie die Gartenstadt nach einem alten Flurnamen zunächst hieß, zumindest eine Notkirche zu errichten und zwar etwa an der heutigen Kreuzung Stauffenbergstraße/Hauptsmoorstraße. Nach der Währungsreform fehlte es am nötigen Geld. Durch den Zustrom vieler Heimatvertriebener war der Bau von Wohnungen vordringlicher.

Erzbischof Joseph Otto Kolb (1943-1955) gab in der Erzdiözese Bamberg mit der Gründung der St. Joseph-Stiftung im Jahre 1943 den Auftakt für viele Siedlungswerke, auch außerhalb des kirchlichen Bereichs. 1949 legte er den Grundstein für die ersten Häuser der St. Joseph-Stiftung in der Gartenstadt (Ferdinand-Tietz-Straße 24). Auch der Plan für einen Kirchenbau wurde wieder aufgenommen. Man dachte an einen "Mehrzweckbau": Kirche, Kindergarten, Jugendräume und Pfarrsaal unter einem Dach. Dies wurde von der kirchlichen Behörde abgelehnt. Die Verhandlungen führte im Auftrag der bischöflichen Behörde P. Rigobert Spohn von St. Heinrich.